Mit großen Ambitionen waren die Fußballer der 1. Herren aus Wiesens in die neue Saison gestartet; man hatte eine junge und hungrige Truppe, einen hervorragenden Trainer, engagierte Betreuer und einen beeindruckenden Stamm an Zuschauern sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen. Alles war angerichtet für eine erfolgreiche Saison mit hohen Zielen - der Aufstieg schien ambitioniert aber realistisch. Doch es kam alles anders.
Am Ende einer letztlich kuriosen Saison lag es nicht etwa an der fehlenden Qualität im Wiesenser Kader, vielmehr stand man sich letztlich selbst im Weg. Nachdem die Aufstiegsrunde nur knapp verpasst und quasi bereits für eine weitere Saison in der Ostfrieslandklasse A geplant wurde, scheitere man schlussendlich am Torverhältnis, punktgleich mit vier weiteren Teams, und stieg nach vier erfolgreichen Jahren erstmals wieder ab.
Wohlwissend, dass sich die Rückkehr in die Ostfrieslandklasse A aufgrund nur eines Aufstiegsplatzes pro Staffel sehr schwierig gestalten kann, galt es zu verhindern, dem Beispiel einiger anderer Dorfclubs zu folgen, die nach einem Abstieg auseinander brachen und weiter in die Untiefen des ostfriesischen Sonntagsfußballs durchgereicht wurden. Zu talentiert viele der noch jungen Herrenspieler und zu vielversprechend die eigenen Talente aus B- und A-Jugend.
So folgte auf den scheidenden Trainer der ehemalige Co-Trainer Jörg Möhlmeyer, der es gemeinsam mit einigen Säulen der Mannschaft schaffte, den Kern des SC beisammen zu halten. Durch einzelne zusätzliche Verstärkungen, auch aus Reihen des eigenen Dorfs, konnten sowohl Qualität als auch Quantität im Wiesenser Kader nahezu gehalten werden. Auf diese Weise konnte sogar der schmerzliche Abgang des langjährigen Leistungsträgers und Eigengewächses Pascal Meyer zum SV Wallinghausen im Kollektiv aufgefangen werden. Schön zu sehen ist, dass durch die tatkräftige Unterstützung der 2. und Alten Herren sowie durch eine rege Trainingsbeteiligung der A-Jugendlichen eine schlagkräftige Truppe mit vielen Wiesensern aufgebaut wurde. Diese weiß nicht nur in der neuen Klasse zu bestehen sondern ist auch das Resultat einer harmonischen Vereinsarbeit.
Gemeinsam hat man sich erarbeitet, kurz vor der Winterpause stets in Schlagdistanz zum Aufstiegsplatz und immer unter den ersten 3 der Tabelle gestanden zu haben. Viel wichtiger als der direkte Wiederaufstieg ist es jedoch zu sehen, wie sehr sich Spieler und Zuschauer auch in der ungeliebten Ostfrieslandklasse B mit dem SC Wiesens identifizieren. Der Abstieg hat weder der Motivation noch dem Zuschaueraufkommen einen Abbruch getan und alle ziehen an einem Strang, um auch für die zukünftige Herren-Generation die Chance auf eine Rückkehr ins Oberhaus zu wahren. Am Ende des Regenbogens wartet also vielleicht kein Gold, aber in absehbarer Zeit die Chance, wieder gemeinsam darum kämpfen zu können.